Einweggeschirr noch zeitgemäß?

Bild: MEV Verlag
Die Situation
Durch ein gestiegenes Umweltbewusstsein hat das Einweggeschirr aus Kunststoff in der Öffentlichkeit einen schlechten Ruf bekommen. Außerdem sorgen die „Müllberge“ immer wieder zu Entsorgungsproblemen.
Vor dem Hintergrund der im Müll erstickenden Meere hat die EU nun ein Verbot für bestimmte Produkte beschlossen. Deren Herstellung ist seit Anfang Juli 2021 verboten. Neben Essensbehältern und Getränkebechern aus styroporähnlichen Materialien dürfen auch Einweggeschirr und Bestecke aus Plastik nicht mehr hergestellt werden. Das Gleiche gilt auch, wenn diese Gegenstände aus Pappe gefertigt und mit Kunststoff überzogen sind.
Außerdem dürfen auch Trinkhalme und Rührstäbchen sowie Wattestäbchen und Luftballonstäbe aus Plastik innerhalb der EU nicht mehr in Umlauf gebracht werden. Bestände dürfen jedoch noch abverkauft und damit auch noch eingesetzt werden.
Noch vorhandenes Material verbrauchen
Für Ihren Verein bedeutet das, dass Sie noch vorhandenes Plastikgeschirr weiterhin verwenden dürfen. Da diese Materialien aber inzwischen in der Öffentlichkeit einen eher schlechten Ruf haben, kann es deshalb nicht schaden, darauf hinzuweisen, dass man Lagerbestände aufbraucht und bald auf umweltfreundlichere Alternativen umsteigen wird.
Weiterhin erlaubt
Einige Plastikprodukte bleiben jedoch weiterhin erlaubt. Hierzu gehören mit Kunststoff beschichtete Pappbecher („Kaffee-to- Go-Becher“) und Menüboxen, die nicht aus Styropor gefertigt sind (z. B. die durchsichtigen „Sushi-Boxen“). Diese Produkte müssen jedoch eine besondere Kennzeichnung tragen, die auf die Umweltbelastung durch Plastik hinweist und die richtige Entsorgung erläutert.
Umweltfreundliche Alternativen
Da es ja um Müllvermeidung und Ressourcenschonung geht, ist natürlich ein Pfandsystem immer die beste Lösung. So werden wiederverwendbare Becher verkauft. Diese werden dann beim Kauf eines Getränkes zurückgenommen und durch einen sauberen Becher ersetzt. Die „Rückläufer“ werden dann gereinigt und kommen danach wieder in den Kreislauf.
Wenn diese Becher mit dem Vereinsemblem versehen werden, kann man damit sogar noch werben und auch den einen oder anderen Euro verdienen.
Für Veranstaltungen hat sich auch ein interessantes System bewährt: Der Becher für Getränke wird als Eintrittskarte verkauft. So ist jeder gleich beim Eintritt versorgt – und wird gleichzeitig auch ein wenig animiert, etwas zu trinken.
Wer sich auch das Reinigen sparen will, kann eventuell zu einer interessanten Variante greifen: die „essbaren Geschirre“. Inzwischen werden nicht nur Löffel, Umrührstäbchen und Trinkhalme verzehrbar angeboten. Auch Trinkgefäße (die allerdings meist bei heißen Getränken nur circa eine halbe Stunde haltbar sind) und beispielsweise Pommes- Schalen können nun mitgegessen werden. So entstehen keine Reinigungskosten (wie beim Pfandsystem) und keine Abfallberge mehr.
Um den Müll einzudämmen, kann man auch mit einem Preisnachlass dazu animieren, dass eigenes Geschirr mitgebracht und wieder mit nach Hause genommen wird. Schließlich gibt es inzwischen auch preiswerte Alternativen: beispielsweise aus Holz, zu Palmblättern oder Zuckerrohr greifen, die hundertprozentig recyclebar sein sollen.